Erinnerungskultur ist das kollektiv geteilte Wissen über die Vergangenheit bzw. der gesellschaftliche Umgang mit diesem Wissen: Die gemeinsame Erinnerung erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl und stiftet Sinn. Das Wort wird in Deutschland meistens im Singular verwendet und bezieht sich insbesondere auf die Notwendigkeit einer wachen Erinnerung an die nationalsozialistische Diktatur und ihre Verbrechen.
Über diese wichtige und nicht hinterfragbare Aufgabe hinaus bleibt die historische Erinnerung in einer multikulturellen und demokratischen Gesellschaft jedoch vielfältig und dynamisch. Es gibt in Deutschland viele Erinnerungskulturen. Die lebendigen Erinnerungen der Großeltern und Eltern der Schülerinnen und Schüler an ihr Leben in einer Demokratie oder ihre Erfahrungen aus anderen Orten und Ländern bieten der politischen Bildung ein Potential, das im Unterricht genutzt werden sollte.
Die erinnerungskulturelle Arbeit an den Schulen wird vom NLQ durch Fortbildungen und Fachtagungen, Materialien, Filmbildungspakete und das Projekt "Stille Heldinnen - Stille Helden" unterstützt.